Das Blumenfest in Röthenbach

DSeit 1929 feiert Röthenbach a.d.Pegnitz alljährlich sein Blumenfest - das Fest der 500.000 Dahlien -, das weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt ist.

Getragen vom Idealismus der Vereine, ermöglicht durch die Arbeit der vielen freiwilligen Helfer und unterstützt von der großzügigen Spendenbereitschaft der Bevölkerung bewegt sich ein bunter Korso von etwa 30 Festwagen durch die Straßen der Stadt - ein beeindruckendes Beispiel für unser intaktes Gemeinwesen, auf das wir mit Recht stolz sein können.

 

Beeindruckend sind auch die Motive, die gezeigt werden. Aufwändig gestaltete Kunstwerke wechseln sich ab mit einfacheren, aber ebenso liebevoll herausgeputzten Wagen, denn wie bei der Olympiade ist den Vereinen das Dabeisein am wichtigsten. Die folgenden Abschnitte versuchen, einen kleinen Eindruck von der Vielfalt zu vermitteln.

 

Unsere Gäste aus nah und fern erwartet ein fröhliches und farbenfrohes Fest.

Sie sind herzlich eingeladen!

Im Sommer des Jahres 1929 bewegte sich ein erster, noch bescheidener, eher improvisierter Zug geschmückter Handwagen, Kinderwagen und Fahrräder durch Röthenbachs Hauptstraße. Die Mitglieder des Kleingartenvereins "Flora" zeigten ihre Zuchterfolge bei Gemüse, Kleintieren und Blumen und feierten so ihre Art des Erntedankfestes. Gärtnermeister Georg Zimmermann, der Vorsitzende der 1927 gegründeten "Flora" war der Initiator dieses ersten Blumenfestes.

Die Resonanz auf diesen Umzug war bei Mitgliedern und Bevölkerung so groß, dass man beschloss, jedes Jahr ein solches Fest zu veranstalten.

Im Laufe der Jahre wurden die Wagen größer, die Motive bunter, die Gruppen zahlreicher. Nach dem 2. Weltkrieg beteiligten sich immer mehr Röthenbacher Vereine am Blumenfest. Aus dem Vereinsfest wurde ein Heimatfest, das heute weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt und beliebt ist. Bis zu 50.000 Besucher finden sich alljährlich ein, um die rund 30 Motivwagen und die vielen Marschgruppen, Kapellen und anderen Attraktionen zu bestaunen und mit den Röthenbachern zu feiern.

Koordiniert wird dieses Großereignis, das in Deutschland seinesgleichen sucht, vom Vereinskartell, der 1953 gegründeten Dachorganisation der Röthenbacher Vereine. Hier legt man die Zugfolge fest, stellt das Programm der vier Festtage zusammen, lädt die auswärtigen Vereine und Organisationen ein, bucht Kapellen und Bands, ordert das Feuerwerk und den Festwirt, bestellt die Dahlien in Holland. Die Blumen können mit den großzügigen Spenden der Röthenbacher Bevölkerung bezahlt werden.

Die Stadtverwaltung ist mit Rat und Tat zur Stelle, und der Stadtrat bewilligt alljährlich Mittel zum Ausgleich des Fehlbetrags, denn das Blumenfest hat eine Dimension erreicht, dessen finanzielle Seite von den Vereinen allein nicht mehr zu tragen ist. Trotzdem hat sich das Blumenfest seinen Charakter als Heimatfest der Vereine bewahrt und ist für die Zuschauer ein kostenloses Vergnügen. Während im In- und Ausland für ähnliche Blumenfeste häufig Eintritt verlangt wird, begnügen sich die Röthenbacher Vereine mit einem herzlichen Applaus des Publikums.

Heutzutage feiert Röthenbach sein Blumenfest am jeweils letzten Sonntag im August und - weil es so praktisch ist - seine Kärwa (Kirchweih) gleich mit.

 

Eine halbe Million Dahlienblüten und mehr brauchen die Röthenbacher Vereine für ihre Festwagen. Abhängig von der Größe der Motive und der Zahl der teilnehmenden Vereine erhöht sich diese Zahl auch schon einmal auf 750.000.

Reichte in den ersten Jahren der Blumenschmuck der Flora-Kleingärten aus, musste in den 60er Jahren die Stadt schon Dahlienfelder anlegen, um der wachsenden Nachfrage zu genügen.

Seit 20 Jahre werden die Blüten aus Zundert in Holland bezogen, anders war die gewaltige Blütenmenge nicht mehr zu beschaffen. Auch in Zundert gibt es einen Blumenkorso. Dort wetteifern die 17 Stadtteile um das schönste Motiv, und um ihren Blütenbedarf zu decken, haben sie regelrechte Dahlienplantagen angelegt. Diese sind so ertragreich, dass auch Röthenbach beliefert werden kann. Die Knollen werden nach Japan verkauft.

Ein großer Kühlwagen mit Hänger bringt am Freitag Abend die von den Vereinen bestellten Blüten – farblich sortiert und in graue Plastikkörbe verpackt – nach Röthenbach.

In der Nacht werden die Farbsortimente für die einzelnen Vereine zusammengestellt und am Samstag Morgen abgeholt.

Jeder Verein hat seinen überdachten Arbeitsplatz - die Röthenbacher Firmen und die Stadt stellen ihre Hallen und Fahrzeuge kostenlos zur Verfügung - und jetzt werden die meist in monatelanger Arbeit entworfenen und hergestellten Motive mit den Blüten bestückt. Mit verdünntem Kleber oder dem Elektrotacker werden die Dahlien auf Holz, Eisen, Pappmaché oder Styropor befestigt - eine langwierige Arbeit, zu der man jede helfende Hand gut gebrauchen kann.

Wahre Künstler - meist Röthenbacher Eigengewächse - haben die Entwürfe in Form gebracht. Jeder Künstler hat seine eigene Methode. Einer z.B. bearbeitet - nur mit einer Drahtbürste bewaffnet - einen riesigen, grob vorgeformten Styroporblock und erschafft damit scheinbar mühelos Kunstwerke, wie auf dem oberen Bild zu sehen ist.

Eine Jury beginnt bereits am Samstag mit der Begutachtung der Motive, und wenn am Sonntag nach dem Umzug das Ergebnis im Festzelt verkündet wird, geht kein Verein leer aus. Die erste Hälfte der Motive bekommt den ersten, die zweite Hälfte den zweiten Platz. Trotz des salomonischen Urteils ist die Reihung der Jury ein heiß diskutiertes Thema.

 

Aber das Schöne am Röthenbacher Blumenfest ist die Mischung der Motive. Der geschmückte Handwagen, der an die Anfänge erinnert, wird ebenso anerkannt wie die Nachbildung einer römischen Skulptur oder die Samba tanzende Gruppe, die exotische Klänge nach Röthenbach bringt - mehr als die Hälfte der Röthenbacher Vereine engagieren sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten und tragen ihren Teil bei zu diesem wunderbaren bunten Blumenfest.iese Seite befindet sich noch im Aufbau

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